Jahreseinblicke : summer poem

 

Mittagsruhe.

zitternd golddurchwebt
die vormittagsssonne

morgentautropfen
aufgesaugt in blütenkelchen
zart gezackt im nicken
und noch ein stummes wippen.

müdeschwere mittagsgerüche
an der luft ausgesetzt
gedrückt an kalkweiße hauswände

dort spielende kinder
zwischen türlippen

die mittagsruhe brüllen.

© Chr.v.M.

 

 

 

Zeitglück.

Ein Himmel mir aus Porzellan
davor die schwarzen Wälder
ein Sommertag erst heiß dann warm
zur Nacht kühlt Wind die Felder.

Es zirpt ganz sacht noch eine Grille
ein Kätzchen ruft im Tal
dann atmet die Natur die Stille
Laternenlicht wirft einen Strahl.

Am Nachtsaum tanzen kleine Sterne
mir lächelt dort ein Mondgesicht
Glühwürmchen leuchten in der Ferne
und ich schreib dazu ein Gedicht.

Am Morgen ratterten Traktoren
zum Mittag glühte hier die Welt
der Nachmittag begann mit Wespen
die Nacht versank im Sternenzelt.

© Chr.v.M.



Sommerklage.

 Du Sommer

bist noch nicht vorbei.
Das wir uns unter Schirmen flüchten
und tappen jetzt in großen Pfützen –

 das ist auch gar nicht Einerlei.

 Wir lieben jeden Sonnenstrahl –
ach bitte, bitte komm noch mal.
Sicher, der Herbst ist auch sehr schön,

doch wollen wir ihn noch nicht seh`n.

 Ein Himmel blau mit weißen Wolken
hörst du die Bauern,
wie sie grollten?

 Die Ernte sie muss trocken Heim,
nur nass und klamm kann sie nicht rein.
Komm Sommer
lass uns lachen

 und mach nicht solche Sachen.

© Chr.v.M.






Sommertage.

 

Wochenweise nun der Sommer
und im gekippten Fenster
steckt der Ruf des Falken.

Ein Wundermorgen
zwischen dem Gekicher
der vorbei wehenden Blätter .

 

Da hält mir das Himmelblau
alle Türen auf
zum zärtlichen Tagesgruß

an mein Du.

© Chr.v.M.






Himmelsflüge.

Weit offenes Brandenburg
hinter Klinkerhausreihen
taucht die Erinnerung in Blau
schwimmt auf Wellen
in  gefühlter Berliner Luft
plätschert hörbar
unter standhaften Spreebrücken.

Nur das grelle Weiß
der Sonne schwitzt,
landet erbarmungslos auf Kuppeldächern
streut sich golddurchwirkt
auf wiederholende Tagesbewegung
und verliert sich
unbemerkt unter Himmelsflügen.

© Chr.v.M.



 



Morgens noch

Morgens noch Pfefferminzatem
über dem Zaum
reitet der Neubeginn.

Tagfrische sprüht Arbeitsfunken
Unter dem Schmalspurtraktor
quillt das Süß der Trauben
wirbelt den Mittag
schweißttreibend auf,
hängt die Staubfahne klebrig
im Nachmittagsglück,
bis zum weinroten Abend
am Wirtshaustisch
sich sinnlose Debatten zerschlagen
dann ein Torkeln.

Zugeklappt die Bordsteine
zwischen der Dorfidylle
schwimmen sie wieder
in der Mondschale,
die Sterne der Nacht,
vor Freude trunken
bis zum Morgen.

© Chr.v.M.



Tagesstaunen.

 

wolken geballt am tageshimmel
auf gekritzelten kondenzlinien
wackelbeinig
bis zum butzenfenster geschoben.

zwischen tontopf und geranienblühen
eingeklemmt der wetterbericht
dechiffriert in der tageszeitung
windverweht

selbst die buchstaben regnen.

 

© Chr.v.M.




 

Flüsterworte.



Kommt pflückt ein Flüsterwort aus Schweigen
und bindet uns das Band
auf Zweigen.


Lasst mir die Vögel lauscher werden
die Knospen brechen Duft
im Reigen.


Und mit dem ersten Morgenstrahl fällt dir
ein Lied dann sanft ins Tal.
 
“ Glück diesem Tag.“
 
© Chr.v.M.


Junidonner.

 

 

Es klebt der Himmel an Wolkenbänder
Gewitterheiß über blaue Wälder.

Es glüht das Grau der Autobahnen
an Fahrzeugtüren wehn Fußballfahnen.

Auf Kinderschuhen tropft das Eis
und den Erwachsnen ist es heiß.

Rentenbeschluß plus Wahlversprechen
den Juni werden wir nicht vergessen.

Das Ende ist nun abzuwarten
verdörrt ist manch ein Blumengarten

und durch die leere Hand gesprochen
die ARMUT hat sich nicht verkrochen

Geklebt unter graue Wolkenbänder
Politisch weise, über blaue Wälder.

© Chr.v.M.

20.6.2017




Farbig angehaucht.

Wenn der Tag neu grau umfangen
neblig feucht aus Wäldern steigt
und die Sonne blass verhangen
gähnend noch am Himmel weilt
wenn der Glockenturm nicht sichtbar
dröhnend guten Morgen schreit

dann erwachen Mensch und Tier.

Lös ich mir die Worte dichtbar
nütze die Gelegenheit
um mit Freude zu gestalten
Stund um Stunde zu verwalten
buntes in den Tag zu bringen
fangen Vögel an zu singen

farbig wird der Tag dann mir.

© Chr.v.M.


 

der JUNI - Duft

In blauen Weiten trägt der Duft
die Junitage und es ruft
der Sommer Sonnentage aus.


Zwischen den Zweigen reifen dann
die ersten Früchte bald heran
es summt, es brummt im Bienenhaus.


Über dem See Libellen fliegen
ihr Spiegelbild auf Wellen wiegen
der Fischer atmet auf.


Auf Blumenwiesen Kinderlachen
im Schrank hängen nun Wintersachen
So ist der Monatslauf.

© Chr.v.M.
 


 


Mit einem Wimpernschlag Deiner Zeit bewegst Du meine Welt.© Chr.v.M.
 
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